20.08.2024 | BJÖRN BAYARD
Das GS1 Global Data Synchronisation Network (GDSN) ist das weltweit größte und standardisierte Netzwerk von Datenpools in den Branchen Fast Moving Consumer Goods (FMCG) und Healthcare zum Austausch von Produktinformationen zwischen Industrie und Handel beziehungsweise zwischen Industrie und Krankenhäusern im Kontext des Gesundheitswesens.
Heute nehmen bereits über 70.000 Unternehmen weltweit am GDSN teil und es sind über 43 Millionen Artikeldatensätze (GTINs) im GDSN registriert. Insbesondere aufgrund der hohen Verbreitung weltweit wächst sowohl die Anzahl der im Netzwerk publizierten Artikel als auch die Anzahl der nutzenden Unternehmen seit vielen Jahren kontinuierlich. Gleichzeitig steigt auch die Anzahl der Datenpools im Netzwerk.
Auch andere Branchen, die heute bereits GS1-Standards (also insbesondere andere Branchen der Konsumgüterindustrie) verwenden, können das GDSN nutzen. Die Herausforderung ist hierbei immer, das Flywheel in Bewegung zu setzen – je mehr Datenabnehmer teilnehmen, desto attraktiver ist es für Datenbereitsteller, die Daten bereitzustellen. Je mehr Datenbereitsteller die Daten bereitstellen, desto attraktiver ist die Teilnahme von Datenabnehmern.
19.08.2024 | BJÖRN BAYARD
Das GS1 Global Data Synchronisation Network (GDSN) ist das weltweit größte und standardisierte Netzwerk von Datenpools in den Branchen Fast Moving Consumer Goods (FMCG) und Healthcare zum Austausch von Produktinformationen zwischen Industrie und Handel beziehungsweise zwischen Industrie und Krankenhäusern im Kontext des Gesundheitswesens.
Heute nehmen bereits über 70.000 Unternehmen weltweit am GDSN teil und es sind über 43 Millionen Artikeldatensätze (GTINs) im GDSN registriert. Insbesondere aufgrund der hohen Verbreitung weltweit wächst sowohl die Anzahl der im Netzwerk publizierten Artikel als auch die Anzahl der nutzenden Unternehmen seit vielen Jahren kontinuierlich. Gleichzeitig steigt auch die Anzahl der Datenpools im Netzwerk.
Auch andere Branchen, die heute bereits GS1-Standards (also insbesondere andere Branchen der Konsumgüterindustrie) verwenden, können das GDSN nutzen. Die Herausforderung ist hierbei immer, das Flywheel in Bewegung zu setzen – je mehr Datenabnehmer teilnehmen, desto attraktiver ist es für Datenbereitsteller, die Daten bereitzustellen. Je mehr Datenbereitsteller die Daten bereitstellen, desto attraktiver ist die Teilnahme von Datenabnehmern.
Was sind die Vorteile des GDSN?
Um Produkte über den Einzelhandel verkaufen zu können, müssen Markenhersteller ihren Product Content an all ihre Handelspartner verteilen – und das in optimaler Qualität. Eine solche bilaterale Datendistribution kann ab einer gewissen Anzahl von Handelspartnern schnell zu einem hohen Aufwand führen, insbesondere wenn Marken häufig Informationen nachliefern oder Datensätze nachbessern müssen. Daher führt eine Zentralisierung und Standardisierung dieses Datenaustauschprozesses zu Effizienzgewinnen auf beiden Seiten. Gleichzeitig sorgen die vereinbarten Standards für eine durchgängig hohe Datenqualität. Die Grundidee: Die ERP- oder PIM-Systeme der Hersteller und Händler sind jeweils über eine direkte Schnittstelle mit einem GDSN-Datenpool verbunden, sodass Produktinformationen vollautomatisiert zwischen den Systemen des Herstellers und des Handels synchronisiert werden können.
Schnelligkeit, Transparenz und effiziente Lieferketten sind nicht nur wichtig, um das Go-to-Market der Hersteller zu unterstützen, sondern auch um die Handelspartner bei ihrer Produktkommunikation zu unterstützen. Sowohl im Gesundheitsbereich als auch im Lebensmitteleinzelhandel geht es hier auch um die Sicherheit von Konsumenten und Patienten. So können Medikamente und Medizinprodukte schneller und effektiver bereitgestellt oder bei Lieferengpässen durch alternative Produkte ersetzt werden. Bei Rückrufaktionen – etwa bei kontaminierten Lebensmitteln – ist eine transparente Lieferkette und eine eindeutige Identifikation von einzelnen Produkten, Chargen und Sortimenten wichtig.
Was sind die Vorteile des GDSN?
Um Produkte über den Einzelhandel verkaufen zu können, müssen Markenhersteller ihren Product Content an all ihre Handelspartner verteilen – und das in optimaler Qualität. Eine solche bilaterale Datendistribution kann ab einer gewissen Anzahl von Handelspartnern schnell zu einem hohen Aufwand führen, insbesondere wenn Marken häufig Informationen nachliefern oder Datensätze nachbessern müssen. Daher führt eine Zentralisierung und Standardisierung dieses Datenaustauschprozesses zu Effizienzgewinnen auf beiden Seiten. Gleichzeitig sorgen die vereinbarten Standards für eine durchgängig hohe Datenqualität. Die Grundidee: Die ERP- oder PIM-Systeme der Hersteller und Händler sind jeweils über eine direkte Schnittstelle mit einem GDSN-Datenpool verbunden, sodass Produktinformationen vollautomatisiert zwischen den Systemen des Herstellers und des Handels synchronisiert werden können.
Schnelligkeit, Transparenz und effiziente Lieferketten sind nicht nur wichtig, um das Go-to-Market der Hersteller zu unterstützen, sondern auch um die Handelspartner bei ihrer Produktkommunikation zu unterstützen. Sowohl im Gesundheitsbereich als auch im Lebensmitteleinzelhandel geht es hier auch um die Sicherheit von Konsumenten und Patienten. So können Medikamente und Medizinprodukte schneller und effektiver bereitgestellt oder bei Lieferengpässen durch alternative Produkte ersetzt werden. Bei Rückrufaktionen – etwa bei kontaminierten Lebensmitteln – ist eine transparente Lieferkette und eine eindeutige Identifikation von einzelnen Produkten, Chargen und Sortimenten wichtig.
GS1 – die Organisation dahinter
GS1 ist eine unabhängige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, globale Standards für eine effiziente Geschäftskommunikation in insgesamt 25 Branchen bereitzustellen. Dazu gehört etwa der Lebensmitteleinzelhandel, das Gesundheitswesen aber auch Transport und Logistik, die Baumarktbranche und der technische Sektor. Mit der Vereinheitlichung von Kommunikationsregeln will die GS1 branchenweite Wirtschaftsprozesse effizienter und transparenter gestalten und damit zentrale Aspekte wie die Nachhaltigkeit und Sicherheit von Lieferketten fördern.
Eine der bekanntesten Errungenschaften der GS1 ist die Durchsetzung des Barcodes im internationalen Handel – bereits im Jahr 1974 wurde mit einer Packung Kaugummi das erste Produkt mit Barcode über den Scanner gezogen. Heute sind die Barcodes und die einzigartigen Identifikationsnummern darunter (GTIN – Global Trade Identification Number) ein absoluter Standard für Händler und Hersteller.
Neben der Produktidentifikation bietet die GS1 auch Klassifikationen für Produkte und Warengruppen sowie unterschiedliche Ansätze für den Datenaustausch. Dazu gehören nicht nur die globalen Datenpools des GDSN, sondern zum Beispiel auch der GS1 Digital Link, der kontextuelle Produktinformationen über einen QR-Code auf der Verpackung für unterschiedliche Akteure wie Konsumenten oder Händler abrufbar macht. Die Art und Tiefe der Produktinformation bestimmt sich dabei nach der Art der Anwendung, die den Code abruft.
Damit können Konsumenten beispielsweise über eine Verbraucher-App Informationen zu Nährwerten und Inhaltsstoffen und zur Produktlieferkette einsehen, während Händler über eine eigene Anwendung Informationen zu Logistik und Transport einsehen können – und das mit ein und demselben QR-Code.
Das sind nur einige wenige Beispiele dafür, wie die GS1 die Effizienz, Transparenz und Sicherheit der Lieferketten in unterschiedlichen Branchen unterstützt. Als gemeinnützige Organisation versammelt die GS1 Experten aus Handel, Industrie und Technologie in ihren Leitungsgremien, um gemeinsam Antworten auf aktuelle Herausforderungen – wie zum Beispiel dem digitalen Produktpass, der im Rahmen des EU Green Deals umgesetzt werden soll – zu finden und Innovation voranzutreiben.
GS1 – die Organisation dahinter
GS1 ist eine unabhängige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, globale Standards für eine effiziente Geschäftskommunikation in insgesamt 25 Branchen bereitzustellen. Dazu gehört etwa der Lebensmitteleinzelhandel, das Gesundheitswesen aber auch Transport und Logistik, die Baumarktbranche und der technische Sektor. Mit der Vereinheitlichung von Kommunikationsregeln will die GS1 branchenweite Wirtschaftsprozesse effizienter und transparenter gestalten und damit zentrale Aspekte wie die Nachhaltigkeit und Sicherheit von Lieferketten fördern.
Eine der bekanntesten Errungenschaften der GS1 ist die Durchsetzung des Barcodes im internationalen Handel – bereits im Jahr 1974 wurde mit einer Packung Kaugummi das erste Produkt mit Barcode über den Scanner gezogen. Heute sind die Barcodes und die einzigartigen Identifikationsnummern darunter (GTIN – Global Trade Identification Number) ein absoluter Standard für Händler und Hersteller.
Das sind nur einige wenige Beispiele dafür, wie die GS1 die Effizienz, Transparenz und Sicherheit der Lieferketten in unterschiedlichen Branchen unterstützt. Als gemeinnützige Organisation versammelt die GS1 Experten aus Handel, Industrie und Technologie in ihren Leitungsgremien, um gemeinsam Antworten auf aktuelle Herausforderungen – wie zum Beispiel dem digitalen Produktpass, der im Rahmen des EU Green Deals umgesetzt werden soll – zu finden und Innovation voranzutreiben.
Neben der Produktidentifikation bietet die GS1 auch Klassifikationen für Produkte und Warengruppen sowie unterschiedliche Ansätze für den Datenaustausch. Dazu gehören nicht nur die globalen Datenpools des GDSN, sondern zum Beispiel auch der GS1 Digital Link, der kontextuelle Produktinformationen über einen QR-Code auf der Verpackung für unterschiedliche Akteure wie Konsumenten oder Händler abrufbar macht. Die Art und Tiefe der Produktinformation bestimmt sich dabei nach der Art der Anwendung, die den Code abruft. Damit können Konsumenten beispielsweise über eine Verbraucher-App Informationen zu Nährwerten und Inhaltsstoffen und zur Produktlieferkette einsehen, während Händler über eine eigene Anwendung Informationen zu Logistik und Transport einsehen können – und das mit ein und demselben QR-Code.
Die Datenpools
Mittlerweile gibt es weltweit 48 Datenpools. 32 davon sind in Europa beheimatet, zehn in Nordamerika, drei in Südamerika, zwei in Asien und einer in Australien. Prinzipiell können Hersteller und Händler jeden der 48 Datenpools wählen, da die Datenpools untereinander vernetzt sind. Bei der Suche nach dem richtigen Datenpool helfen unter anderem folgende Kriterien:
• Abdeckung der Anforderungen aus dem Datenmodell
• Know-how zu spezifischen Compliance-Regeln
• Hilfreiche Inhalte und Unterstützung zu Grundlagen des GS1-Systems
• Anzahl der erfolgreichen Implementierungen
• Bereitstellung von Best Practices
• Erfahrung und Verbreitung des Datenpools in der jeweiligen Branche
• Geografische Verbreitung
• Zusätzliche Services, Schulungen und weitere Unterstützung
• Validierungsmechanismen zur Sicherung der Datenqualität
• Kosten (Implementierungskosten, Nutzungsgebühren, Supportgebühren, etc.)
Der Datenaustausch zwischen Industrie und Handel in der Realität
Wie oben bereits angedeutet, ist das GDSN in der Lebensmittelbranche bereits fest etabliert und die industrieweiten Datenaustauschprozesse sowie die Vereinheitlichung und Durchsetzung der Datenqualität sind durch die GDSN-Standards geregelt.
Dennoch ist es natürlich so, dass nicht alle Hersteller und alle Händler an das GDSN angeschlossen sind. Daher geschieht der Austausch von Produktdaten zwischen Industrie und Handel meist auf unterschiedlichen Wegen. Neben dem GDSN werden Produktinformationen auch weiterhin bilateral geteilt – das kann beispielsweise über dedizierte Lieferantenportale gelöst sein, die direkt mit dem ERP des Händlers verbunden sind. Das können aber auch Excel-Tabellen oder auch Web-Links sein, über die Partnerunternehmen die geforderten Informationen als XLS, XML oder JSON herunterladen können.
Die Voraussetzung für ein effektives Teilen von Produktinformationen ist allerdings eine gut funktionierende Infrastruktur, die nicht nur diesen Datenaustausch über alle relevanten Kanäle ermöglicht, sondern auch dabei unterstützt, die notwendige Datenqualität zu gewährleisten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das GDSN in erster Linie den Transport der Produktdaten abbildet und einige grundsätzliche Qualitätsstandards setzt. Auf dieser Grundlage liegt es aber in der Verantwortung von Industrie und Handel, das Product Content Management so aufzubauen, dass die Anforderungen aus Marketing und Vertrieb umfänglich abgedeckt sind. Hersteller müssen die Anforderungen ihrer Handelspartner kennen, verstehen und in ihr eigenes Datenmodell integrieren. Gleichzeitig sollten sie die Möglichkeiten, die der Handel im Rahmen von Retail Media oder Enhanced Content bietet, ebenfalls nutzen und optimierten Product Content über geeignete Syndication-Prozesse bereitstellen.
Der Datenaustausch zwischen Industrie und Handel in der Realität
Wie oben bereits angedeutet, ist das GDSN in der Lebensmittelbranche bereits fest etabliert und die industrieweiten Datenaustauschprozesse sowie die Vereinheitlichung und Durchsetzung der Datenqualität sind durch die GDSN-Standards geregelt.
Dennoch ist es natürlich so, dass nicht alle Hersteller und alle Händler an das GDSN angeschlossen sind. Daher geschieht der Austausch von Produktdaten zwischen Industrie und Handel meist auf unterschiedlichen Wegen. Neben dem GDSN werden Produktinformationen auch weiterhin bilateral geteilt – das kann beispielsweise über dedizierte Lieferantenportale gelöst sein, die direkt mit dem ERP des Händlers verbunden sind. Das können aber auch Excel-Tabellen oder auch Web-Links sein, über die Partnerunternehmen die geforderten Informationen als XLS, XML oder JSON herunterladen können.
Die Voraussetzung für ein effektives Teilen von Produktinformationen ist allerdings eine gut funktionierende Infrastruktur, die nicht nur diesen Datenaustausch über alle relevanten Kanäle ermöglicht, sondern auch dabei unterstützt, die notwendige Datenqualität zu gewährleisten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das GDSN in erster Linie den Transport der Produktdaten abbildet und einige grundsätzliche Qualitätsstandards setzt. Auf dieser Grundlage liegt es aber in der Verantwortung von Industrie und Handel, das Product Content Management so aufzubauen, dass die Anforderungen aus Marketing und Vertrieb umfänglich abgedeckt sind. Hersteller müssen die Anforderungen ihrer Handelspartner kennen, verstehen und in ihr eigenes Datenmodell integrieren. Gleichzeitig sollten sie die Möglichkeiten, die der Handel im Rahmen von Retail Media oder Enhanced Content bietet, ebenfalls nutzen und optimierten Product Content über geeignete Syndication-Prozesse bereitstellen.
Möchten Sie mehr über GDSN erfahren?
Herzliche Grüße – Ihr Björn Bayard